Flurneuordnung und Dorferneuerung
Flurneuordnung Ainring II: Von Wegebau zu Dorferneuerung, Gewässer und Hochwasserschutz

(11.10.22, Ainring): Ein Rückblick auf das Erreichte – das fand Anfang Oktober im Rahmen einer Abschlussveranstaltung der Flurneuordnung Ainring II im Landkreis Berchtesgadener Land statt. Die Vertreter der Gemeinde Ainring, des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberbayern und die Vorstandschaft mit ihrem Vorsitzenden Peter Höcherl ließen das gemeinsam Geschaffte noch einmal Revue passiere. Bei bestem Bergwetter vor dem Ainringer Rathaus mit Blick auf den Watzmann konnte man die Freude und den Stolz auf das Erreichte in den Gesichtern der Beteiligten ablesen.

„Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann“ – treffender als mit diesem Zitat von Leo Tolstoi kann man die Maßnahmen in Ainring wohl nicht beschreiben. Bereits im Jahr 1991 wurde die Flurneuordnung in Ainring eingeleitet. Eigentlich als reines Wegebauverfahren angeordnet, kamen in den darauffolgenden Jahren gelungene Maßnahmen im Bereich Gewässer- und Hochwasserschutz sowie eine Dorferneuerung in Thundorf hinzu.

Insgesamt beliefen sich die Gesamtkosten für den gesamten Zeitraum auf rund 3,14 Mio Euro. Die Fördersumme durch die Flurneuordnung betrug 1,9 Mio Euro. Nicht zu beziffern sind die Arbeit, Zeit und Mühe, die die Gemeinde, die Teilnehmergemeinschaft und Vorstandschaft gemeinsam mit dem Projektleiter Peter Höcherl in die zahlreichen Maßnahmen gesteckt haben.

Große Dankbarkeit in Ainring

Die Abschlussfeier, bei der neben den beiden Altbürgermeistern Johann Waldhutter und Hans Eschlberger, der amtierende Dritte Bürgermeister Martin Strobl sowie die beiden ehemaligen Vorstandschaftsvorsitzenden Eike Steinmetz und Günther Hegele teilnahmen, war von großer Dankbarkeit geprägt. So ist für Projektleiter Peter Höcherl „Ainring ein Lebenswerk.“ Der Bürgermeister Martin Strobl, der den 1. Bürgermeister Martin Öttl vertrat, betonte den überaus hohen Wert der zahlreichen Maßnahmen. „Über viele Jahre setzten sich alle Beteiligten für das Wohl der Allgemeinheit und somit auch für das Wohl der Gemeinde Ainring ein. Neben einem stets konstruktiven Austausch zwischen der Gemeinde, der Vorstandschaft und der Dorfgemeinschaft war auch das Know-How des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberbayern maßgeblich für das Gelingen dieses Projekts.“

Die Maßnahmen – ein Rückblick

Das Projektgebiet von Ainring II im oberbayerischen Rupertiwinkel zeichnet sich kulturlandschaftlich bis heute durch viele Weiler und Höfe aus. Da diese noch Anfang der 1990er Jahren in einem sehr schlechten baulichen Zustand waren, wurde ein „Wegebauverfahren“ eingeleitet, um die Wege zu den Höfen und Weilern zu ertüchtigen und an das übergeordnete öffentliche Straßennetz anzubinden. Im Laufe der vielen Jahre wurden hierbei rund 5,5 km asphaltierte Wege zur Hoferschließung und ca. 9,6 km Kieswege gebaut und verbessert.

Eine der prägendsten Maßnahmen war mit Sicherheit der umfangreiche Straßenbau von Ottmaning über Altmutter und weiter nach Straß mit einer Erneuerung der baufälligen alten Brücke über die Kleine Sur. Die Besonderheit in Ainring – bei allen Vorhaben wurde grundsätzlich auf Freiwilligkeit gesetzt.
Auch beim Gewässerschutz, der immer mehr in den Fokus rückte, stand die Freiwilligkeit im Vordergrund. Mit Flächenerwerb und Bodenneuordnung konnte in langwierigen Verhandlungen entlang der kleinen Sur im Bereich Ottmaning ein breiter Uferrandstreifen entstehen. Ein wichtiger Beitrag zur Minimierung der Bodenerosion der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen, sowie zur Verbesserung der Wasserqualität.

Im Ortsteil Thundorf wurde zudem eine kleine Dorferneuerung durchgeführt. Hierbei wurde unter anderem der früher durchgehend asphaltierte Kirchenvorplatz mit Grantitkleinstein gepflastert, eine Treppe zur Kirche gebaut, sowie ein Gehweg durch das Dorf angelegt. Dieser leistet nicht nur für die Schulkinder einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit. Mit den Möglichkeiten der Bodenordnung hat die Teilnehmergemeinschaft auch einen lang gehegten Wunsch der Gemeinde Ainring erfüllt: Den Geh- und Radweg entlang der Kreisstraße von Thundorf nach Ainring.

Durch die vielen Abstimmungen mit den Menschen vor Ort und durch eigene Initiativen der Teilnehmer wurde ein wichtiger Beitrag zur positiven Entwicklung in Ainring erzielt. Einfach war es nie, aber die gemeinsam erreichten Erfolge sprechen für sich.

Die aktive Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft Ainring.

Katharina Rampeltshammer
Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern

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Freudiges Wiedersehen von alten Bekannten.

Katharina Rampeltshammer
Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern

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Projektleiter Peter Höcherl spricht vor allen Beteiligten.

Katharina Rampeltshammer
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Übergabe der Ehrenurkunden

Katharina Rampeltshammer
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Übergabe der Ehrenurkunden

Katharina Rampeltshammer
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Übergabe einer „Vermesser“-Figur an Peter Höcherl.

Katharina Rampeltshammer
Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern

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