Integrierte Ländliche Entwicklung
„Heimat gestalten. Flächen sparen. Klimawandel begegnen.“ hieß das Leitthema des diesjährigen ILE-Netzwerktreffen.
(24.07.2025) Kinsau, Lkr. Landsberg am Lech – „Heimat gestalten. Flächen sparen. Klimawandel begegnen.“ Unter diesem Leitthema stand das diesjährige oberbayerische ILE-Netzwerktreffen unter der Leitung von Luise Linsner und Ellen Dankowski vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern in Kooperation mit der ILE Auerbergland. Der moderne, lichtdurchflutete Saal des Dorfgemeinschaftshauses in Kinsau bot den idealen Rahmen für einen fachlichen Austausch. Ziel der Veranstaltung war es, kommunalen Akteuren Impulse und Instrumente mitzugeben, wie Kommunen ihre Heimat nachhaltig weiterentwickeln, Flächen verantwortungsvoll nutzen und gleichzeitig den Herausforderungen des Klimawandels entschlossen begegnen können.
Interkommunale Zusammenarbeit im Auerbergland
Zu Beginn der Veranstaltung wurde auf die interkommunale Zusammenarbeit im Auerbergland eingegangen. So startete die Veranstaltung mit einem Einblick in die Entstehungsgeschichte der seit über 30 Jahren bestehenden interkommunalen Zusammenarbeit im Auerbergland durch Karl Schleich, den 1. Bürgermeister von Bernbeuren und Vorsitzenden der ILE Auerbergland e.V. Die Teilnehmenden erhielten praxisnahe Einblicke, wie durch die interkommunale Zusammenarbeit regionale Wertschöpfung, Biodiversität und Klimafestigkeit gestärkt werden können. Ein Beispiel, wie das gelingen kann, ist das am Nachmittag von Herrn Lintzmeyer vom Landschaftsplanungsbüro „ifuplan“ vorgestellte Projekt „Klimafeste und Wassersensible Landschaften im Auerbergland“. In diesem erarbeitete das Planungsbüro ein Zielkonzept, um das Auerbergland widerstandsfähiger gegen klimabedingte Extremwetterereignisse zu machen.
Die 14 Gemeinden rund um den Auerberg werden über die „Integrierte Ländliche Entwicklung“ und das Aktionsprogramm „Schwammregionen Bayern“ bei Ihren Aktivitäten und Maßnahmen vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern fachlich begleitet und finanziell unterstützt. Eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung hat auch Julia Riedle als ILE-Umsetzungsbegleitung, inne. Seit mehreren Jahren unterstützt sie bereits die Umsetzung von verschiedensten Maßnahmen. Einen Einblick über die großen, aber auch kleinen Projekte, wie das Regionalbudget, präsentierte sie ebenfalls beim Netzwerktreffen.
Klimazukunft Bayern
Das zentrale Thema der Veranstaltung – die Klimazukunft in Bayern – wurde von Michael Außendorf vom Bayerischen Landesamt für Umwelt in einem anschaulichen Vortrag beleuchtet. Der Umgang mit den Folgen des Klimawandels auf regionaler Ebene stand dabei im Fokus. Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels – wie häufigere Hitzewellen, Starkregenereignisse und Überflutungen – machen es notwendig, dass Gemeinden frühzeitig Strategien und geeignete Maßnahmen zur Anpassung entwickeln und umsetzen.
Flächensparende und klimawandelangepasste Siedlungsentwicklung
Zentrale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anpassung an den Klimawandel ist eine flächensparende Siedlungsentwicklung. Zu diesem Thema erhielten die Teilnehmenden von den Flächensparmanagern der Regierung von Oberbayern, Christian Stolz und Markus Weinig wertvolle Impulse und Einblicke.
Die Referenten präsentierten außerdem erfolgreiche Praxisbeispiele aus bayerischen Kommunen, die zeigen, wie durch gezielte Maßnahmen Ortszentren gestärkt, landwirtschaftliche Flächen bewahrt und charakteristische Landschaften geschützt werden können.
Die Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus Kinsau bot eine Plattform für den Austausch zwischen Kommunen und Fachbehörden. „Ein wunderbares Beispiel für gelebte Gemeinschaft und Heimatverbundenheit“, beschrieb Rolf Meindl, Behördenleiter des Amtes für Ländliche Entwicklung in Oberbayern den Veranstaltungsort. Sie machte deutlich, dass „Flächensparen in der Siedlungsentwicklung“ und „Klimaschutz“ zentrale Zukunftsaufgaben sind, denen mit gemeindeübergreifenden und lokal angepassten Lösungen wirkungsvoll begegnet werden kann.