Pressemitteilung
Spruchstellenleiter aus ganz Deutschland tagen in München

Blick in den Tagungsraum mit TagungsteilnehmernZoombild vorhanden

Amt für Ländliche
Entwicklung Oberbayern

(06. Juni 2024) München - Die Flurneuordnung ist ein sinnvolles Verfahren, wenn es um die Optimierung von Grund und Boden geht. Doch nicht immer stoßen Planung und Ergebnisse auf Zuspruch. Dann kommen die Spruchstellen für Flurbereinigung ins Spiel. Welchen Herausforderungen sich die Behörden der Flurneuordnung heute stellen müssen und was es dazu Neues gibt, wurde am Dienstag anlässlich der 13. Fachtagung der Spruchstellen für Flurbereinigung in München erörtert und diskutiert. Eingeladen dazu hatte das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus gemeinsam mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern.

Insgesamt 30 Vertreterinnen und Vertreter aus acht Bundesländern (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Hessen, Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen) folgten der Einladung ans Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern. Aber auch die juristischen Mitglieder der Spruchausschüsse der anderen bayerischen Regierungsbezirke ließen sich die Tagung nicht entgehen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Barbara Darsow vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus und Andreas Weindler vom ALE Oberbayern.

Tagungsteilnehmer versammeln sich um einen DorfplatzZoombild vorhanden

Amt für Ländliche
Entwicklung Oberbayern

Die zweitägige Tagung startete am Dienstagmorgen mit der offiziellen Begrüßung durch Roland Spiller, dem geschäftsführenden Leiter der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung, gefolgt von einem Grußwort des Amtsleiters Rolf Meindl vom ALE Oberbayern. Roland Spiller stellte die Verwaltung für Ländliche Entwicklung in Bayern vor sowie einige herausragende Projekte der Ämter für Ländliche Entwicklung der bayerischen Regierungsbezirke. Rolf Meindl gab einen Einblick in die Struktur des gastgebenden Amtes und erläuterte aktuelle Projekte im Zuständigkeitsbereich der oberbayerischen Behörde. Im Zusammenhang mit dem aktuellen Hochwassergeschehen in Bayern hob er den Hochwasserschutz durch wassersensible Maßnahmen hervor, wie er bereits in einigen boden:ständig-Maßnahmen und einem Unternehmensverfahren zur Errichtung eines Flutpolders an der Donau durch Unterstützung der Ländlichen Entwicklung umgesetzt werden konnte.
Im Anschluss wurden die eingereichten Tagesordnungspunkte den Tagungsteilnehmerinnen und
-teilnehmern aus fast allen Teilen Deutschlands vorgestellt und diskutiert. Dabei stellte man fest: Nicht nur in Bayern sind die Waldneuordnung im Kleinstprivatwald oder die Wertermittlung von Konzentrationsflächen für Windenergieanlagen ein Thema. Auch die Beeinträchtigung eines arrondierten Hofes durch eine Dienstbarkeit oder Photovoltaik entlang von Autobahntrassen beschäftigen die Spruchstellen in anderen Bundesländern.
Neben der Theorie kam auch die Praxis nicht zu kurz. Nach der Vorstellung der Tagesordnungspunkte mit angeregtem Austausch und Diskussion folgte am Nachmittag eine Exkursion nach Feldkirchen-Westerham. Die Gemeinde im Landkreis Rosenheim ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Struktur- und Dorferneuerungsplan im Zuge der Dorferneuerung modellhaft umgesetzt werden konnte. Den Westerhamerinnen und Westerhamern lag besonders die Dorfmitte mit der „Schäfflerkurve“ am Herzen. Die Neugestaltung bietet heute durch den Bau von Gehwegen und Querungshilfen mehr Sicherheit für Fußgänger. Neben diesen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen konnte im Ortsteil Vagen das „Boschnhaus“ als Begegnungsstätte wiederbelebt werden. Es beherbergt neben Seminar- und Ausstellungsräumen, eine Kleinkunstbühne, sowie eine Lehrküche, die zum gemeinsamen Kochen und Essen einlädt. Im hinteren Teil betreibt der örtliche Obst- und Gartenbauverein eine Streuobstpresse.
Ein Projektleiter erklärt einer Gruppe DorferneuerungsmaßnahmenZoombild vorhanden

Amt für Ländliche
Entwicklung Oberbayern

Auch das soziale Miteinander war der Gemeinde wichtig, was in der Servicestelle „Soziales Netzwerk“, dem Kinder- und Bürgerhaus „KiWest“ und dem Freizeitgelände am alten Schwimmbad seinen Ausdruck fand. Zudem sorgen Obstbäume und Sträucher für eine attraktive Begrünung des umgestalteten Geländes am alten Schwimmbad. Durch viel Eigenleistung und einer entscheidenden finanziellen Unterstützung bekamen auch die Trachtler Westerhams mit Hilfe der Dorferneuerung nach vielen Jahren wieder ein Trachtenheim und zusammen mit den Schützen einen Veranstaltungssaal, in dem auch das Theaterspielen wieder eine Heimat fand. Peter Oster, Sachgebietsleiter am ALE Oberbayern, erläuterte den Tagungsteilnehmern die Maßnahmen und hob das sehr hohe Engagement aller am Verfahren Beteiligten hervor, das zum Erfolg dieser Dorferneuerung beitrug.
Der zweite Tagungstag mit weiteren Austauschrunden und Diskussionen endete offiziell am Mittag mit der Verabschiedung durch Moderator Andreas Weindler vom ALE Oberbayern. Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden nicht nur eine wertvolle Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen auszutauschen, sondern neue Impulse für ihre tägliche Arbeit mitzunehmen. Mit viel Input im Gepäck und Eindrücken aus Oberbayern traten die Tagungsbesucherinnen und -besucher am Mittwochmittag ihre Heimreise an.