Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
Interdisziplinäre Exkursion: Referendare der Ländlichen Entwicklung und der Wasserwirtschaft unterwegs im nördlichen Oberbayern

(22. Mai 2023) München - Wasserrückhalt und Hochwasser – Themen, die sowohl in der Ländlichen Entwicklung als auch in der Wasserwirtschaft immer wichtiger werden. Bei einer Exkursion nach Oberlauterbach und zum Flutpolder Riedensheim, konnten die Referendarinnen und Referendare der Ländlichen Entwicklung und der Wasserwirtschaft in Oberbayern nun zwei konkrete Projekte besichtigen, die in dieser Thematik herausragend sind.

Erster Halt auf der Exkursion war Oberlauterbach im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm. Ganz nach dem Motto „Wasserrückhalt und Bodenschutz mildern die Folgen des Klimawandels“ wurde in Oberlauterbach in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern, Landwirten und Fachbehörden eine beispielhafte Maßnahme zu Wasserrückhaltung und Bodenschutz entwickelt und umgesetzt. Rückhalte- und Absetzbecken schützen den Ort vor Überflutung und dienen als Erdfang für die unvermeidbare Bodenerosion im Hopfenanbau. Die Planerin Stephanie Maier und der Örtlich Beauftragte Engelbert Schretzelmaier informierten über die dezentralen Rückhaltemaßnahmen, die erst durch Bodenordnung ermöglicht werden konnten. Neben dem Hochwasserschutz und dem Wasserrückhalt wird mit der Initiative boden:ständig auch der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und die Reinhaltung des Lauterbaches unterstützt.

„Ein Planungsprozess in enger Abstimmung der Akteure, eine wassersensible Planung im Dorf-Landschaftszusammenhang und eine situationsangepasste Umsetzung haben Oberlauterbach hervorragende Schwammdorfeigenschaften und somit eine guten Hochwasserschutz verleihen“, so Guido Romor vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern.

2022 gewann das Projekt in Oberlauterbach einen Staatspreis. Weitere Informationen dazu finden Sie hier:

Gestärkt durch ein Mittagessen in Wolznach ging es für die Referendarinnen und Referendare weiter zum Flutpolder in Riedensheim im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Der Polder befindet sich zwischen Rennertshofen und Neuburg an der Donau. An den verschiedenden Exkursionpunkten im Polder – Stauhaltungsdamm, Binnenvorfluter, Auslassbauwerk und das Ökologische Dreieck beim Finkenstein – informierten der Örtlich Beauftragte Ludwig Bayer gemeinsam mit dem Planer Gerhard Weber und Abteilungsleiter Thomas Zapf vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt.
Sinn und Zweck des Polders ist es, auftretende Hochwasserspitzen der Donau aufzunehmen und zwischenzuspeichern. Damit können Hochwasserspitzen in der Donau gekappt werden und schadbringende Abflüsse für die Unterlieger, insbesondere die Stadt Neuburg an der Donau, reduziert werden.
Ein Einsatz des Flutpolders ist nur in extremen Hochwassersituationen vorgesehen. Folglich kann die land-, forst-, und fischereiwirtschaftliche Nutzung ebenso nahezu uneingeschränkt aufrechterhalten werden ebenso wie die Freizeitnutzung.

Vorhabensträger der Maßnahmen ist der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt. Die für die Bauwerke, Dämme und Ausgleichsflächen benötigten Flächen wurden durch die Flurneuordnung in entsprechender Lage von der Ländlichen Entwicklung bereitgestellt. Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie dem Bundesministerium für Umwelt und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier:

Bei einer abschließenden Runde konnten die Referendarinnen und Referendare der beiden Verwaltungen sich zu den vielen Eindrücken nochmal austauschen.

Fotos:

Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
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