Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
Mit neuer Dorfmitte fit für die Zukunft

Kirche mit neuem Dorfplatz und Maibaum.Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
Abdruck honorarfrei

(16. Mai 2021) Eschelbach - Nicht nur der Ortskern Eschelbachs hat sich herausgeputzt, im Zuge der Dorferneuerung wurden gleich mehrere Schwachstellen in der Gemeinde erfolgreich angegangen: der Straßenausbau, die Regenrückhaltung, die Sanierung des Dorfheimes und die Neugestaltung des Klostergeländes. Am vergangenen Sonntagwurde der Abschluss der Projektarbeiten und die Einweihung des Dorfplatzes gefeiert. Das Amt für Ländliche Entwicklung investierte zusammen mit dem Markt Wolnzach in das Gemeinschaftsprojekt rund 7,5 Mio. Euro.

Es waren mehrere Punkte, die in der Gemeinde Eschelbach für Unmut sorgten. Nach dem Bau der Ortskanalisation und Kläranlage wurden die Ortsstraßen aus technischen Gründen nur notdürftig wiederhergestellt. Ein Neubau der Straßen wäre zu kostspielig gewesen. Ein weiteres Problem war das Hochwasser, dass alle paar Jahre Überschwemmungen im Dorf verursachte. Die Eschelbacher Bürgerinnen und Bürger gründeten deshalb den Arbeitskreis Eschelbach AKE, um die örtlichen Probleme anzugehen. Der rege Gedankenaustausch des AKE mit der Marktgemeinde führte dazu, dass der Markt Wolnzach bereits wenige Monate später, im Sommer 2000, die Dorferneuerung für den Ortsteil Eschelbach bei der damaligen Direktion für Ländliche Entwicklung beantragte. Neben dem Hochwasserschutz und dem Neubau der Hauptdurchgangsstraße erarbeitete der AKE mit einem beauftragten Architekturbüro auch die künftige Nutzung des Klostergeländes und die Sanierung des Dorfheimes als Ziele der Dorferneuerung.

Eine Frau und ein Mann halten eine Ansprache. Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
Abdruck honorarfrei

Das Herzstück der Dorferneuerung
Nach Phasen der Planung und jahrelangen Umsetzung war es am Sonntag so weit. Die Bürgerinnen und Bürger Eschelbachs feierten mit einem Gottesdienst den Abschluss der Erneuerungsarbeiten und das Herzstück der Dorferneuerung: den Dorfplatz. Auch Eschelbachs Erster Bürgermeister Jens Machold war sichtlich erfreut über das Ende des „überragenden Gemeinschaftsprojektes: „Nach 20 Jahren dieser Erfolgsgeschichte steht selbstverständlich Stolz und Freude über das Erreichte im Vordergrund, jedoch waren in der Vergangenheit auch erhebliche Schwierigkeiten und gar persönliche Schicksalsschläge zu überwinden.“

Das völlig neu gestaltete Gelände im Ortskern mit rund 10.000 m2 dient heute dem direkt angrenzenden Friedhof als Erweiterungsfläche, auf dem größten Teilstück wurden von der Kirche sieben Baugrundstücke im Erbbaurecht für Einheimische ausgewiesen. Das Reststück bildet den neuen Dorfmittelpunkt mit einem Dorfplatz und einem Spielplatz. Die architektonische Gestaltung des Platzes erwies sich als schwierig. Vorstandschaft, Bürgerinnen und Bürger konnten sich aber nach intensiven Diskussionen auf eine endgültige Variante einigen.

Die Menschen in Eschelbach genießen jetzt die Attraktivität ihres Ortes. Mitten auf dem Dorfplatz steht nun ein neuer Maibaum, im Granitbrunnen fließt das Wasser, der neue gemauerte Brotbackofen steht sowohl der „Brotbackgemeinschaft“ als auch für Feste zur Verfügung, ein großzügig überdachtes Multifunktionsgebäude dient als Versorgungsstation. Die Spielgeräte auf dem Spielplatz sind erneuert bzw. zeitgemäß erweitert. Die Linde mit umrundender Sitzbank lädt zum Verweilen ein, Hecken und Bäume grenzen den Platz zu den Baugrundstücken ab.

„All diese Projekte wären ohne die Eigenleistungen der Bürgerinnen und Bürger und der Bereitschaft vieler Grundstückseigentümer hierfür Flächen an die Gemeinde zu verkaufen, nicht möglich gewesen“, so Luciana Pavoni vom Amt für Ländliche Entwicklung und Mitglied des Vorstands. „Wenn es weiterhin so gut gelingt, als Gemeinschaft Verantwortung für die eigenen Geschicke zu übernehmen und das gemeinsame Leben zu gestalten, wird die Gemeinde immer gut aufgestellt sein.“
Eine größere Anzahl an Personen wird mit einer Urkunde ausgezeichnet. Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
Abdruck honorarfrei

Einbezug des Weilers Beigelswinden
Mit Beginn der Dorferneuerung in Eschelbach wurde auch der nahe gelegene Weiler Beigelswinden mit einbezogen. Der Arbeitskreis Beigelswinden griff eine Idee aus dem Jahre 1912 auf. Die Familie Brummer (Hofname: Mang) ließ vor mehr als 100 Jahren einen Bauplan zur Errichtung einer Hofkapelle entwerfen. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs ließ das Bauvorhaben scheitern. Im Zuge der Dorferneuerung nahmen die Beigelswinder die Realisierung dieser Kapelle als wichtigstes Projekt in ihren Maßnahmenkatalog auf. 2013 wurde der Förderverein Dorfkapelle Beigelswinden e.V. gegründet. Damit war die Baumaßnahme von Seiten des ALE förderfähig.
Das Amt für Ländliche Entwicklung stellte Fördermittel in Höhe von 45 % der Baukosten zur Verfügung; die restlichen Kosten wurden vom Förderverein finanziert durch Materialspenden, Geldspenden und jede Menge Eigenleistung freiwilliger Helfer. Im Dezember 2017 erfolgte der erste Spatenstich und im Oktober 2019 die feierliche Einweihung der Kapelle.

Die Gesamtausgaben der Dorferneuerung Eschelbachs in Höhe von 7.386.000 Euro wurden mit 3.371.000 Euro durch den Markt Wolnzach finanziert und 3.671.00 Euro aus Zuschüssen der Flurneuordnung, Dorferneuerung sowie Eigenleistung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedeckt.