Flurneuordnung Ainring
Flurneuordnung Ainring II schafft bleibende Werte für den Ort - ein Rückblick

Die ländliche Infrastruktur von Ainring hatte dringenden Verbesserungsbedarf. Viele der Wege zu den Einzelhöfen und Weilern waren in einem sehr schlechten Zustand. Ziel war es deshalb, bauliche Missstände zu beheben und die Höfe mit staubfreien, ganzjährig gut befahrbaren Straßen an das übergeordnete öffentliche Straßennetz anzubinden.

Die Gemeinde Ainring liegt im Nordosten des Landkreises Berchtesgadener Land im oberbayerischen Rupertiwinkel und befindet sich als Luftkurort zwischen Salzburg und dem Höhenzug des Högl. Geprägt wird die Umgebung vom Ainringer Moos, dem Landschaftsschutzgebiet am Högl und dem Flusslauf der Kleinen Sur. Die Kulturlandschaft zeichnet sich durch viele Weiler und Höfe aus.
In der im Jahr 1991 angeordneten Flurneuordnung setzten sich die Ainringer hohe Ziele:

Hoferschließungen und Wirtschaftswegebau

Startmaßnahmen im Verfahren waren der Wegebau von Gehring nach Sur und bei Wiesbach. Danach wurde über viele weitere Jahre das geplante Bauprogramm durch die Teilnehmergemeinschaft umgesetzt. Bei allen Maßnahmen im Verfahren wurde auf Freiwilligkeit gesetzt. Damit war zwar nicht alles Gewünschte umsetzbar, es kamen aber durch neue Ideen und Wünsche viele zusätzliche, nicht vorhergesehene Maßnahmen hinzu.

Gewässerschutz

Mit Flächenerwerb und Bodenordnung konnte entlang eines Teilbereichs der kleinen Sur im Bereich Ottmaning ein breiter Uferrandstreifen entstehen. Dieser minimiert die Bodenerosion der landwirtschaftlichen Flächen Richtung Kleine Sur. Zudem wird an diesem Gewässerabschnitt nicht mehr bis zum Bach gewirtschaftet, der Eintrag von wertvollem Boden und Dünger ins Wasser wird reduziert oder sogar verhindert. Diese Maßnahmen verbessern die nicht nur die Gewässerqualität, sondern stärken auch die Biodiversität.

Bodenordnungsmaßnahmen

Flurneuordnung im ländlichen Raum ermöglicht die nachhaltige Bewirtschaftung von Wiesen, Äckern und Wäldern. Die Flächen wurden an die betrieblichen Erfordernisse angepasst und zweckmäßig erschlossen. Gleichzeitig wurde die Chance genutzt, ökonomische und ökologische Interessen in Einklang zu bringen. Dreh- und Angelpunkt dazu ist das Bodenmanagement, mit dem Flächen dort zugeteilt werden, wo es für die Eigentümer bzw. die jeweilige Anforderung zweckmäßig ist. So wurden z.B. die benötigten Wegflächen für den Geh- u. Radweg entlang der Kreisstraße von Thundorf nach Ainring von der Gemeinde erworben.. Nur dank der vielen aufwändigen Flächentäusche wurde der Ausbau möglich.

Dorferneuerung in Thundorf

Geplant war Ainring II ursprünglich nur als „Wegebauverfahren“. Im Laufe der Zeit kam neben Maßnahmen für den Gewässer- und Hochwasserschutz eine kleine Dorferneuerung in Thundorf hinzu. Bei dieser Dorferneuerung ging es darum, die infrastrukturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen für das Leben in Thundorf zu verbessern. Mit der Dorferneuerung wurde das Ortsbild gestalterisch verbessert und das Gemeinschaftsleben in Thundorf aufgewertet.

Die Maßnahmen wurden durch das Amt für Ländliche Entwicklung mit ca. 2 Mio. € gefördert. Durch Unterstützung des Amtes und dem Engagement der Teilnehmergemeinschaft wurden in Ainring bleibende Werte für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Darauf können alle Beteiligten sehr stolz sein.

Urheber aller Bilder:
Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern, Abdruck honorarfrei
Weitere ausführliche Informationen sind in der folgenden Abschlussbroschüre zu finden:
„Flurneuordnung Ainring II - Ein Rückblick auf das Erreichte: von Bodenordnung und Wegebau zu Dorferneuerung, Gewässer- und Hochwasserschutz“

Eine Printausgabe kann per Mail unter folgender Adresse bestellt werden:

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