Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern
Das Donaumoos rückt interkommunal zusammen

(31. Januar 2023) – Karlshuld. Die Spitzen der Gemeinden verständigen sich in einem zweitätigen Seminar in Thierhaupten darauf, eine Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) anzugehen.

Neun Gemeinden, ein Donaumoos und viele Ideen – so kann man das Treffen der Donaumoos-Kommunen Mitte Januar in der Schule der Dorf- und Landentwicklung (SDL) in Thierhaupten zusammenfassen. Konkret befassten sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von Berg im Gau, Brunnen, Karlshuld, Königsmoos, Langenmosen, Neuburg a. d. Donau, Oberhausen, Pöttmes und Rohrenfels in den altehrwürden Räumen des ehemaligen Benediktinerklosters Thierhaupten mit einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit im Donausmoos – und für das Donaumoos. Die Kommunenspitzen wurden jeweils von einem Gemeinderatsmitglied begleitet. Krankheitsbedingt waren Ehekirchen, Karlskron, Schrobenhausen und Weichering nicht vertreten.

In der Veranstaltung haben die Kommunen ausgelotet, wie sie in einer „Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Donaumoos“ zusammenfinden können und gemeinsam Zukunftsthemen anpacken wollen. Im Fokus standen vor allem zwei Fragen: Welche Herausforderungen lassen sich in einer ILE gemeinsam und besser lösen? Und wie bestreitet man diesen Weg zusammen? Die Antwortsuche moderierten Tanja Mayer und Rolf Meindl vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern. Unterstützt wurden die beiden von Eva Klotzbücher, die als Projektkraft des Amtes und Mitglied im Donaumoos-Team auch in Zukunft für die Kommunen die Ansprechpartnerin bei allen Fragen zur interkommunalen Zusammenarbeit ist.

Aus der Praxis für den Start lernen

Die Voraussetzung für das Seminar hatten die Kommunenspitzen bereits vorigen Sommer bei einem Treffen in Karlshuld mit dem Donaumoos-Team geschaffen. Dort signalisierte die Lokalpolitik Interesse an einer ILE. Die Idee dahinter, gemeinsam zu wirtschaftlichen und nachhaltigen Lösungen für aktuelle und künftige ökonomische, ökologische oder soziale Anforderungen zu kommen, sollte nun gemeinsam weitergedacht werden.

Dazu lieferte Hans-Jörg Birner Anregungen, wie eine ILE in der Praxis funktionieren kann. Der Bürgermeister von Kirchanschöring ist zugleich ILE-Vorsitzender der Zukunftsregion Rupertiwinkel e.V. In dieser Gebietskulisse gibt es viele Formen der Zusammenarbeit. Dazu zählen der Schulterschluss mit einer Lokalen Arbeitsgruppe (LAG) und der betreffenden Ökomodellregion sowie weitere Projekte. Eins davon mündete in einem Grünflächenpflegekonzept. Zudem stieß diese ILE einen Landwirtschaftsrat an, der beispielhaft dafür steht, wie man Menschen vor Ort an den Veränderungen beteiligt.

Synergien und Handlungsfelder vor Augen

Den Schritt zurück in die Vorbereitung einer ILE ging Maximilian Vogl von der LAG Altbayerisches Donaumoos. Er stellte Ziele der Lokalen Entwicklungsstrategie für 2023 bis 2027 vor. Diese ist den meisten Kommunen bereits bekannt, da sie in der LAG dabei sind. Deshalb lohnt es, Synergien zum interkommunalen LEADER-Strategiepapier mitzudenken. Im weiteren Verlauf schärfte die Seminarrunde auch den Blick auf die Region, um zu ermitteln, was die Identität des Donaumooses ist, die alle Gemeinden verbindet.

Am zweiten Seminartag beleuchteten die Teilnehmenden potenzielle gemeinsame Handlungsfelder wie Landwirtschaft, Wirtschaft/Gewerbe, Orts- und Innenentwicklung, Digitalisierung und Alltagsversorgung. Sie sammelten erste Projektideen, die sich in einer interkommunalen Zusammenarbeit umsetzen lassen. Insbesondere Energie lag den Teilnehmenden am Herzen, weshalb sie dieses Thema konkreter behandelten: „Das Seminar war ein sehr guter Infoaustausch. Aus Sicht der Stadt Neuburg war es besonders wichtig, dass sich im Zuge einer interkommunalen Zusammenarbeit ein gemeinsames Energiekonzept zwischen Stadt und Land herauskristallisieren könnte“, erklärt Dr. Johann Habermeyer, Bürgermeister der Stadt Neuburg a.d. Donau.

Der Blick in die nähere Zukunft

Zum Abschluss verständigten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden auf einen Aktionsplan. Unter dem Arbeitstitel „Zukunftsregion Donaumoos“ wollen die Teilnehmenden zunächst weiterarbeiten. Den Kommunenspitzen ist bewusst, dass ihnen eine ILE hilft, die Zukunft zu meistern. Als nächster Schritt wird eine Exkursion in eine bestehende ILE in Oberbayern mehr Klarheit darüber bringen, wie die Struktur einer ILE Donaumoos aussehen soll. Ein weiterer Punkt des Aktionsplans: Jede Kommune muss im Gemeinderat beschließen, Mitglied der ILE Donaumoos zu werden. Argumente für diesen Beschluss gibt es viele. „Das Seminar stimmt mich optimistisch, gemeinsam sind wir stark. Denn die Vorteile einer ILE liegen gerade darin, dass wir gemeindeübergreifend viel mehr bewegen können, wo eine Kommune allein nur wenig erreichen wird“, betont Michael Lederer, Bürgermeister von Karlshuld.

Teilnehmende eines Seminars diskutieren mit den Referenten

Luise Linsner / Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern

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Teilnehmende eines Seminars stehen zum Gruppenfoto bereit

Luise Linsner / Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern

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